Schloss Ebenrain: Aktualisiertes Konzept für den historischen Park

    Die kantonale Denkmalpflege hat das Programm für die Erhaltung und Entwicklung des Parks von Schloss Ebenrain in Sissach aktualisiert. Auf einem Rundgang erläuterte sie das Konzept gemeinsam mit der Arbeitsgruppe, die es erarbeitet hat.

    (Bild: zVg) Die kantonale Denkmalpflege hat das Programm für die Erhaltung und Entwicklung des Parks von Schloss Ebenrain in Sissach aktualisiert.

    baEine Arbeitsgruppe unter der Leitung der kantonalen Denkmalpflegerin Brigitte Frei-Heitz hat ein Programm im Auftrag des Baudirektors für die Erhaltung und Entwicklung der Parkanlage im Schloss Ebenrain in Sissach erarbeitet. Am 5. Juli 2023 wurde es vor Ort den Medien vorgestellt. Das Konzept – Fachpersonen sprechen von Parkpflegewerk – erfasst die denkmalpflegerisch relevante Parkgestaltung, legt die mittel- bis langfristigen Ziele für den Umgang mit der vorhandenen Substanz fest und korrigiert allenfalls Fehlentwicklungen. Es stellt die Grundlage für die künftige Pflege und den Unterhalt des Parks dar sowie für die Umsetzung einmaliger baulicher Massnahmen.

    Nebst den Fachpersonen aus der Gartendenkmalpflege wurden auch der Leiter des Ebenrain-Zentrums Lukas Kilcher und Mitarbeitende von ihm in die Erarbeitung des Parkpflegewerkes miteinbezogen. Dadurch soll das Gesamtverständnis, die Akzeptanz und die Umsetzungssicherheit erhöht werden. Das letzte Konzept für den Park von Schloss Ebenrain stammt von Walter Schwenecke aus dem Jahr 1995. Das darauf aufbauende neue Parkpflegewerk ist nun wieder vollständig und zeitgemäss. Es folgt dem Leistungsbeschrieb vom Bund Schweizer LandschaftsarchitektInnen (BSLA). Neben der Fortführung der historischen Bestandsaufnahme bis zum Jahr 2020 wurde ein botanisches Inventar der Rasen- und Wiesengesellschaften sowie des Gehölzbestandes aufgenommen und bewertet.

    Das neue Leitbild wird unterschiedlichen Aufgaben und Ansprüchen auf praktische Weise gerecht. Neben gartendenkmalpflegerischen Zielen sind dies Erholungsnutzungen und kulturelle Veranstaltungen. Das integrierte Pflegekonzept gibt Hinweise, mit welchen kontinuierlichen Eingriffen die Ziele erreicht werden können. Dabei ist zwischen wiederkehrender Pflege und ausserordentlichen Massnahmen zu unterscheiden. Mit Pflege können vorhandene Bereiche erhalten oder optimiert werden. Bereiche, die nicht den Zielvorstellungen entsprechen, müssen mit separaten Massnahmen hergestellt werden. Das umfasst auch bauliche Eingriffe.

    Schloss Ebenrain wurde in den Jahren 1774/75 durch den Basler Seidenbandfabrikanten Martin Bachofen-Heitz als Jagd- und Sommersitz erbaut. Der von Niklaus Sprüngli entworfene Barockgarten wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts in einen englischen Park umgewandelt. Nach 1872 gestaltete der Pariser Gartenarchitekt Édouard André den gesamten Garten um und erweiterte ihn im Osten. Von der ursprünglichen Anlage blieb nur die Lindenallee auf der Südseite erhalten. Das Schloss gehört seit 1951 dem Kanton Basel-Landschaft und dient u.a. als offizielles Repräsentationsgebäude.

    pd

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